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Ein Raubfisch-Interview mit Frans Wijns von Shimano

Ein Raubfisch-Interview mit Frans Wijns von Shimano

In diesem exklusiven Interview sprechen wir mit Frans Wijns, leidenschaftlicher Raubfischangler und Vertreter von Shimano. Gemeinsam tauchen wir ein in die Welt der Kunstköder, unvergesslicher Fänge, Fischsicherheit und dem Vertrauen, das ein Angler in sein Material entwickelt. Von bizarren Zufällen auf großen Gewässern bis hin zu dem Shad, der einen festen Platz in seiner Tacklebox erhielt – das sind die Geschichten, die man als Raubfischangler nicht verpassen darf.

 

Was war einer der bizarrsten Momente, die du je beim Angeln erlebt hast?

„Wir waren mit dem Boot unterwegs und machten verschiedene Drifts. Beim dritten oder vierten Drift sagt mein Kollege plötzlich: ‚Ich hänge fest.‘ Ich war auch kurz festgehakt, also dachte ich, jetzt wird gezogen. Aber was dann hochkam, glaubst du nicht: Der Haken seines Wobblers steckte genau in meinem Shad! Keine verhedderte Schnur, einfach reiner Zufall. Wenn man bedenkt, dass wir auf einem riesigen Gewässer ohne Referenzpunkte waren… Wie groß ist die Chance, dass sein Haken genau in meinen Köder gelangt? Nicht in die Schnur, sondern direkt ins Gummi. Eins zu sieben Millionen, denke ich.“

Ist dieser Köder heute noch etwas Besonderes für dich?

„Absolut. Seitdem liegt dieser Shad immer in meiner Tacklebox. Ich benutze ihn fast nie mehr, aber ich werde ihn auch nie austauschen. Er liegt einfach da – genau wie damals. Ich habe viele Shads, die ähnlich aussehen, aber der mit genau dieser speziellen Stinger-Montage bleibt einzigartig. In schwierigen Momenten erinnert mich dieser Shad daran: Vertraue auf deinen Ansatz.“

Wie wichtig ist Vertrauen in dein Material?

„Unglaublich wichtig. Ich hatte mal einen neuen Shad. Nach zwei Würfen sagt mein Angelkumpel: ‚Was machst du da? Dem vertraust du doch nicht, oder?‘ Aber ich fühlte einfach: Das ist er. Also habe ich weitergemacht. Zweiter Wurf – bam, 84 cm Zander. Und ich sagte: ‚Siehst du, man muss Vertrauen haben in das, was man tut.‘ Kurz darauf: nochmal ein Biss, 86 cm Zander.“

Was machst du mit Kunstködern, die solche Fische bringen? Bleiben sie im Einsatz?

„Nicht immer. Der Shad, mit dem ich diese beiden schönen Fische gefangen habe, liegt seitdem standardmäßig in meiner Tacklebox. Ich habe ihn danach noch ein paar Mal verwendet und erneut gute Fische damit gefangen, aber ich fische nicht ständig damit. Er ist eine Erinnerung an diesen Moment. Und an die Bedeutung von Vertrauen.“

Sind das die Momente, die das Angeln für dich besonders machen?

„Absolut. Im Laufe der Jahre habe ich viele schöne Fänge gemacht, große und kleine. Aber es sind die Erlebnisse – besonders mit einem Angelkollegen – die wirklich hängen bleiben. Jener Tag, an dem der Haken seines Wobblers in meinem Shad landete, davon habe ich immer noch ein Foto. Das schicke ich dir gleich noch. Man sieht den Haken wirklich drinstecken. Verrückt.“

Was empfiehlst du Einsteigern als Starter-Set?

„Ich würde immer mit einer leichten bis mittelstarken Spinnrute von etwa 2,40 Meter beginnen, kombiniert mit einer 2500er oder 3000er Rolle. Für die Schnur würde ich eine geflochtene Leine von 8 bis 10/00 nehmen, je nach Zielfisch – zum Beispiel Zander oder Barsch. Vergiss dein Fluorocarbon-Vorfach nicht, vor allem wenn du in klarem Wasser angelst.“

Und welchen Köder würdest du empfehlen?

„Starte mit ein paar Shads von 10 bis 12 cm mit einem Jigkopf von 10 bis 14 Gramm. Achte auf Farbvariationen: etwas Natürliches und etwas Auffälliges. Ein Wobbler und ein Spinnerbait sind ebenfalls praktisch im Sortiment. Und nicht zu vergessen: ein paar Stinger, besonders beim Hechtangeln.“

Gibt es Unterschiede in der Herangehensweise zwischen Sommer und Winter?

„Definitiv. Im Sommer sind Raubfische oft aktiver und man kann schneller einholen oder aggressivere Techniken anwenden. Im Winter sind sie träger und halten sich oft tiefer auf, also muss man langsamer fischen mit schwereren Jigköpfen und oft kleinerem Köder. Präzision ist dann besonders wichtig: Stück für Stück über den Grund.“

Wie wichtig ist dir Fischsicherheit?

„Fischsicherheit steht an erster Stelle. Besonders im Sommer, wenn das Wasser warm ist. Bei Wassertemperaturen über 20 Grad muss man wirklich aufpassen. Raubfische vertragen dann Stress deutlich schlechter. Halte sie möglichst kurz aus dem Wasser – maximal 10 bis 15 Sekunden. Hab alles bereitliegen: Lösezange, Kescher, Maßband und eventuell eine Abhakmatte. So vermeidet man unnötigen Stress und Verletzungen.

Wird das Wasser wärmer als 24–25 Grad, ist es besser, Raubfischen eine Pause zu gönnen. Das Risiko von Erschöpfung oder Tod ist dann einfach zu groß, auch wenn der Fisch beim Zurücksetzen noch ‚okay‘ wirkt.

Nach dem Fang ist es wichtig, dem Fisch beim Erholen zu helfen. Halte ihn aufrecht im Wasser, stütze ihn am Bauch und an der Schwanzwurzel. Wenn er kippt oder oben treibt, ist das ein Zeichen, dass er noch nicht wieder fit ist. Dann kannst du ihn vorsichtig vor- und zurückbewegen, damit sauerstoffreiches Wasser durch die Kiemen strömt. Das hilft enorm bei der Erholung. Erst wenn du merkst, dass der Fisch wieder aktiv schwimmt oder dir aus den Händen gleitet, kannst du ihn loslassen.

Kurz gesagt: Jeder Fisch verdient Sorgfalt und Respekt. Schließlich wollen wir nicht nur fangen, sondern auch für die Zukunft erhalten.“

 

5 Tipps für Fischsicherheit bei warmem Wetter

  • Halte Raubfische maximal 10–15 Sekunden aus dem Wasser – hab dein Abhakwerkzeug griffbereit.
  • Verwende immer eine nasse Abhakmatte und nasse Hände – schütze die Schleimhaut des Fisches.
  • Fange keine Raubfische bei Wassertemperaturen über 24–25 °C – plane deine Sessions frühmorgens oder bei kühlerem Wetter.
  • Unterstütze den Fisch beim Zurücksetzen – aufrecht halten, ruhig an Bauch und Schwanz.
  • Bewege den Fisch sanft hin und her – fördert die Sauerstoffaufnahme über die Kiemen.

 

Zum Schluss: Was möchtest du anderen Raubfischanglern mitgeben?

„Lass dich nicht verrückt machen von allen Trends oder Momenten ohne Biss. Vertraue auf dein Material, deine Erfahrung und dein Gefühl. Egal ob du mit einem neuen Shad angelst oder einem alten Veteranen aus deiner Tacklebox – wenn du Vertrauen hast, kommt der Rest von allein. Aber vergiss nie: Wir sind Gäste in der Welt der Fische. Behandle sie mit Respekt.“

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